Zwischenahner Künstlerin Janett Brown zeigt 70 ausgewählte Werke im Arbeitgeberverband Oldenburg / AGV-Vorsitzender Martin Steinbrecher betont wichtige Rolle der Wirtschaft beim Kultursponsoring / 80 Gäste kommen zur Eröffnung
Oldenburg, 22.03.2024. „Kunst überwindet alle Grenzen und verbindet Menschen.“ Mit diesen Worten eröffnete Martin Steinbrecher, Vorsitzender des Arbeitgeberverbandes Oldenburg, am gestrigen Abend die Ausstellung „ExTraherismus“ vor rund 80 Gästen. Die Zwischenahner Malerin und Objektkünstlerin Janett Brown zeigt 70 ausgewählte Werke im Arbeitgeberverband Oldenburg.
„In einer Zeit, in der wir hier in Deutschland wieder die dumpfen Töne von Ausgrenzung, Diskriminierung und Hass hören, ist Kunst wichtiger denn je. Es sind Künstler wie Janett Brown, die uns etwas erzählen wollen von einer Welt jenseits des Hasses. Einer Welt der Vielfalt. Einer anderen Welt, in der Vieles nebeneinanderstehen kann“, so Steinbrecher weiter.
Damit Künstler ihre Geschichten erzählen können, braucht es Ausstellungen. Diesen Raum bietet der Arbeitgeberverband Oldenburg an. „Denn die Wirtschaft steht nicht abseits, sondern beteiligt sich aktiv am Kulturdialog. Unternehmen leisten als Sponsoren und Mäzene einen wichtigen Beitrag zur kulturellen Vielfalt in Deutschland“, führte der AGV-Vorsitzende aus.
Janett Brown, geboren 1963 in Iserlohn, ist eine surrealistisch orientierte freischaffende Malerin und Objektkünstlerin. Die Deutsch-Kanadierin lebt und arbeitet in Bad Zwischenahn.
Die Künstlerin hat einen eigenen Stil entwickelt und sich als „ExTraherismus“ (nach lateinisch „ex trahere“ = herausziehen) schützen lassen. Aus gestalt- und formlosen Strukturen entwickelt sie assoziativ Figuren und Gegenstände. Janett Brown beschreibt selbst diesen Vorgang mit folgenden Worten: „…dann ziehe ich das anfangs Verborgene heraus…“. Sie gibt dem Formlosen eine Form und macht für den Betrachter das Unsichtbare sichtbar.
Die allererste Ausstellung unter dem Titel „ExTraherismus“ zeigte sie im Arbeitgeberverband Oldenburg im April 2008. Ihre Ausstellung im Arbeitgeberverband Oldenburg kommt nun nach einer 16-jährigen Reise durch Deutschland und Europa wieder hierher zurück. Sie wird dieses Mal begleitet von eindrucksvollen Skulpturen ihres 2020 verstorbenen Bruders.
Der 1958 geborene Gordon Brown war ein mehrfach ausgezeichneter Holzbildhauer, der schon früh in der väterlichen Tischlerwerkstatt das organisch gewachsene Material Holz schätzen und lieben gelernt hatte. Nach einer Tischlerlehre machte er in den 1990er Jahren ein Studium an der Fachhochschule Dortmund im Studiengang Objektdesign mit Schwerpunkt Bildhauerei. Ende der 1990er Jahre erhielt er an dieser Fachhochschule für einige Semester auch einen Lehrauftrag im Fachbereich Design. Viele Ausstellungen und Großplastikprojekte im In- und Aus-land fanden während dieser Zeit statt. Zahlreiche weitere folgten.
„Beide Künstler erschaffen neue Formgebilde aus zunächst ungeformten Strukturen und Texturen, die vorgegeben sind durch den beispielsweise intuitiven Foliendruck bei Janett Brown sowie dem lebendigen Wuchs oder der vitalen Maserung des Holzes bei Gordon Brown“, hob die Kunsthistorikerin Dr. Christiane Braun in ihrer Einführung zur Ausstellung hervor.
Und so könnte Transformation – der stete Wandel in eine andere Form oder Gestalt – auch als das allumspannende Themenband dieser Ausstellung gelten, dem das Geschwisterpaar jeder auf seine Weise in äußerst sensibler Weise nachgespürt habe, so die Kunstexpertin zum Abschluss ihrer Ausführungen.
Die Ausstellung „ExTraherismus“ ist ab sofort bis zum 24.10.2024, Montag bis Freitag, 09.00 bis 16.00 Uhr, im Arbeitgeberverband Oldenburg, Bahnhofstraße 14 in Oldenburg zu sehen.