Oldenburg, 29.06.2021. Die Mitgliederversammlung des Arbeitgeberverband Oldenburg (AGV) e.V. wählte am gestrigen Montag in der Weser-Ems-Halle Oldenburg in einer Ergänzungswahl Martin Steinbrecher, Geschäftsführer der Martin Steinbrecher GmbH, Wittmund, in den Vorstand. Der Bauunternehmer ist Vorsitzender der Wirtschaftlichen Vereinigung Oldenburg – DER KLEINE KREIS e.V.
In seinem aktuellen Bericht betonte AGV-Vorsitzender Jörg Waskönig, dass auch im Oldenburger Land die wirtschaftlichen Spuren der Corona-Pandemie sichtbar seien. Vor allem den Einzelhandel, Reisebüros, Hotel- und Gaststättenbetriebe sowie zahlreiche Soloselbstständige, die Kfz-Zulieferer, den Flugzeug- sowie den Maschinenbau und die Werften habe es hart getroffen. Besondere Sorgen würden die gestiegenen Material- und Rohstoffpreise bereiten. „Diese Entwicklung ist für die betroffenen Unternehmen nicht nur problematisch, sie könnte auch zu einer Bedrohung für den Wiederaufschwung nach der Corona-Krise werden“, warnte Jörg Waskönig.
Die Corona-Krise habe der Gesellschaft die Versäumnisse der vergangenen Jahre vor Augen geführt, so Waskönig weiter. „Was können wir aus dieser Krise lernen und was müssen wir in Zukunft besser machen?“, fragte der AGV-Vorsitzende. Deutschland müsse grundsätzlich besser verwaltet, geführt und gedacht werden. Besonders kritisierte Waskönig die Schulschließungen: Die Kinder und Jugendlichen seien vergessen worden. Monatelang. Es habe keinerlei Konzepte gegeben, wie man Schulen möglichst für alle in Präsenz offenhalten kann. Von der Politik seien viele Versprechungen gemacht worden, aber geschehen sei kaum etwas. „Eine Gesellschaft muss für ihre Kinder und Jugendlichen Bildung möglich machen – gegen jeden Widerstand. Geschieht das nicht, dann rächt sich das“, mahnte Jörg Waskönig.
Die Deutschen seien durch die Krise ein Stück staatsgläubiger geworden, konstatierte Waskönig. Die Politik flöße ihnen ein, dass allein der Staat diese Krise bewältigt habe. „Auf Dauer hilft aber nur Eigeninitiative“, forderte der AGV-Vorsitzende.
AGV-Hauptgeschäftsführer Jürgen Lehmann erläuterte in seinem Jahresbericht, dass der AGV Oldenburg als größter Arbeitgeberverband im Nordwesten auf gutem Kurs sei und die Mitgliederzahl beständig wachse. Das vergangene Jahr sei für den Verband eine Herausforderung gewesen. Das betreffe sowohl die juristische Betreuung der Mitglieder als auch den Wandel hin zu digitalen Kommunikationsformaten. Videokonferenzen, Webinare, Live-Streams, Podcasts und Videos gehörten zu den Formaten, die der AGV seit Corona nutzt und auch in Zukunft nutzen wird, so Lehmann.
Im Anschluss an die Mitgliederversammlung berichtete Prof. Dr. Hans-Gerd Nothwang, Dekan der Fakultät VI Medizin und Gesundheitswissenschaften der Universität Oldenburg, über Zukunft und Perspektiven der Universitätsmedizin Oldenburg.