Corona-Krise: Wirtschaft hält Druck nicht lange aus
veröffentlicht am Mittwoch, 25. März 2020
Oldenburg, 25.03.2020. Der Arbeitgeberverband Oldenburg (AGV) begrüßt ausdrücklich das Maßnahmenpaket der Bundesregierung zur Bekämpfung der wirtschaftlichen Auswirkungen der Corona-Krise, insbesondere die erleichterte Regelung zum Kurzarbeitergeld. Auch die nicht rückzahlbaren Zuschüsse und das Kreditprogramm des Landes Niedersachsen werden der Wirtschaft kurzfristig helfen.
"Der Druck auf die Unternehmen ist bereits jetzt in vielen Branchen immens hoch", erklärt AGV-Vorsitzender Jörg Waskönig. Allein durch abgesagte Veranstaltungen würden Gastronomie, Tourismus und Messeveranstalter der Region enorm leiden. Lieferketten, ob global oder national, seien in Gefahr oder schon unterbrochen. Das wird die Unternehmen der Region enorm treffen. "Die Wirtschaft wird diesem Druck nicht lange standhalten können", warnt der AGV-Vorsitzende.
Die finanziellen Hilfsprogramme des Staates seien in der jetzigen krisenhaften Situation für die Unternehmen kurzfristig überlebenswichtig. Doch könne dies kein Dauerzustand sein. Es gebe, so Waskönig, einen untrennbaren Zusammenhang zwischen finanzieller Stärke des Staates und wirtschaftlicher Kraft der Unternehmen. "Die Unternehmen und ihre Mitarbeiter erwirtschaften tagtäglich die Steuern und Abgaben, die der Staat dann ausgeben kann. Geht der Wirtschaft der Atem aus, dann wird auch Staat und Gesellschaft die Luft abgeschnürt."
Die Wirtschaft müsse unter Beachtung der medizinischen Situation nach Ostern wieder hochgefahren werden, so Jörg Waskönig. Er verweist dabei auf den Vorsitzenden des Sachverständigenrates zur Begutachtung der gesamtwirtschaftlichen Entwicklung, Prof. Dr. Lars Feld, der in einem Interview erklärte, dass die medizinische Strategie überdacht und zu einer personalisierten Isolierung besonders gefährdeter Gruppen übergegangen werden müsse. "Jetzt ist die Politik gefragt, kluge, konsequente und vielleicht auch unpopuläre Entscheidungen zu treffen", so Jörg Waskönig.